Meine Fibromyalgie Meine Erkrankung an Fibromyalgie ist stark mit meinen Vergewaltigungen verknüpft. Ich schildere nachfolgend den Verlauf der Krankheit. Vielleicht gibt es Parallelen zu eurem Krankheitsverlauf.
Die Fibromyalgie hat sich 1999 voll entwickelt und bereitete mir folgende Beschwerden.
Im Vordergrund stand ein fast nicht zu ertragender Schmerz am ganzen Körper. Der Schmerz kreiste täglich 24 Stunden. Er trat als Ruhe- und Dauerschmerz auf. All die seelischen Schmerzen in meinem Leben manifestierten sich nun. Ich konnte nur sehr weitgeschnittene Kleidung ertragen. Es war nicht mehr möglich, normal geschnittene Schuhe zu tragen.
Der Schmerz tobte sich am ganzen Körper, an allen Sehnen- und Muskelansätzen, aus. Ausschlussdiagnosen bestätigten immer wieder die Fibromyalgie. Die Ärzteodyssee war nervenaufreibend. Meine Nerven waren bis zum Äußersten gespannt und ich stand oft kurz vor dem Durchdrehen. Ich litt zudem an einer gravierenden Überempfindlichkeit der Haut, des Geruchssinn, der Ohren, des Magens, des Darms und der Wirbelsäule. Ich fühlte mich nur noch ängstlich, traurig, bedrückt und depressiv.
Mich plagte auch eine stark ausgeprägte Migräne, die sich vom Hinterkopf Richtung Stirn zog. In der linken Augen- und Schläfenpartie tobte der Schmerz wie bei einer hochgradigen Entzündung. Hinzu kamen noch Übelkeit und extreme Licht- und Lärmempfindlichkeit. Mir halfen Eisbeutel und gegen die Übelkeit ein italienischer Kräuterschnaps. Jeden Morgen hatte ich eine stark ausgeprägte Steifigkeit der Gelenke (Morgensteifheit), diese hielt oft bis zur Mittagszeit an. Es war der gesamte Bewegungsapparat betroffen. Die Körperpflege war wegen der Unbeweglichkeit sehr mühsam und mehr als Frühstück machen war nicht drin. Kleinere Arbeiten im Haushalt waren oft erst am Spätnachmittag möglich. Oft hatte ich das Gefühl, dass meine Gelenke, der Kopf und das Gesicht angeschwollen waren. Meine Hände waren kraftlos und schmerzten bei der kleinsten Bewegung. Meine Periode bekam ich regelmäßig, aber mit Überdimensionalen Krämpfen bis zur Bewusstlosigkeit.
Alle Symptome wurden von chronischer Müdigkeit, Mattigkeit und Erschöpfung begleitet und das täglich. Die massive Abgeschlagenheit quälte mich so sehr, dass ich meine heißgeliebte Arbeit aufgeben musste. In den letzten Wochen, bevor ich meine Arbeit aufgab, litt ich unter erheblichen Konzentrationsstörungen mit Erinnerungslücken, an Benommenheit und Störung des Kurzzeitgedächtnisses. Des weiteren litt ich täglich unter einem vernebelten Hirn. Ich bezeichne dies als „Fibronebel“. Ich war vor Ausbruch der Fibro in der Lage drei Arbeiten gleichzeitig zu erledigen; das war nicht mehr möglich. Oft hatte ich den Eindruck, dass ich neben mir stand.
Schlafstörungen, leichter Schlaf und Schlaflosigkeit wechselten sich ständig ab. Ich war so fertig, dass ich nur noch sterben wollte.
Der Magen reagierte mit Sodbrennen, Völlegefühl und Aufstoßen. Der Darm war auch in Mitleidenschaft gezogen und verursachte Geräusche, Blähungen, Durchfall oder Verstopfung. Allergische Reaktionen der Haut blieben nicht aus.
Außerdem war ich vor Ausbruch der Fibro extrem kälteempfindlich und an Händen und Füßen hatte ich Durchblutungsstörungen. Immer wieder trat das Karpaltunnelsyndrom auf, sowie nachts heftige Schmerzen beider Arme. Das gesamte Nervensystem war stark beeinträchtigt. Ich brach bei geringsten Kleinigkeiten zusammen. Es fehlten jegliche Lebensfreude und jeglicher Lebensmut. Ich konnte die Wohnung nur noch in Begleitung verlassen. Heftige Drehschwindelattacken ließen Auto fahren nicht mehr zu. Alpträume und Pseudohalluzinationen gaben mir den Rest.
Hinzu kamen noch Schwitzen, Haarausfall, Herzrhythmusstörungen, Infektanfälligkeit, Taubheitsgefühle in den Extremitäten, Restless-Legs-Syndrom , Händezittern, Reizblase, Wassereinlagerungen, Heiserkeit, Kloßgefühl im Hals, Schmerzen der Kaumuskulatur, extreme Lärm- und Lichtscheu, weinerliche Stimmung und Reizbarkeit. Mit der Sexualität wusste ich nichts mehr anzufangen.
Für mich ist die Fibromyalgie eine Erkrankung der Nerven und Seele, verursacht durch 4 Vergewaltigungen. Auch Gewaltopfer leiden an der Fibro. Das wurde mir durch die vielen Kliniksaufenthalte bewusst. Ich hatte viele Mitpatientinnen kennengelernt, denen es ähnlich erging. Auch lernte ich mehrere Männer kennen, die an der Fibro erkrankt waren. Sie waren auch Gewalt- und Vergewaltigungsopfer.
Vielleicht gibt Dir mein Bericht eine neue Betrachtungsweise Deiner Fibro. Diese verläuft immer sehr individuell. Alle haben die gleiche Krankheit, aber bei jedem / jeder ein klein bisschen anders als bei Anderen.
Meine Fibro hat sich zur somatoformen Schmerzstörung entwickelt. Das bedeutet, dass noch mehr Schmerzpunkte am Körper betroffen sind als bei der Fibro. Bei der Fibro sind 18 Schmerzpunkte betroffen. Bei der somatoformen Schmerzstörung weit mehr als 20.
Wenn die Belastung Deiner Fibro zu groß wird, hole Dir fachliche Hilfe bei einem guten Neurologen. Bist Du ein Vergewaltigungsopfer, dann suche Dir eine gute Therapeutin, die Tiefenpsychologie und Traumatherapie betreibt. Du bleibst ein Leben lang Opfer. Begibst Du Dich in die Aufarbeitung, wirst Du eine Überlebende. ALLES LIEBE, MOMAGI: WIR SCHAFFEN ES.
12.01.2009 |